Heute geht es um meine Ur-Ur-Urgroßmutter Maria Hansen. Sie ist derzeit meine größte familiengeschichtliche Herausforderung. Die härteste Nuss in meiner Vorfahrenliste. Mein totester toter Punkt. Warum? Weil meine Ahnenreihe bei ihr endet. Ich weiß weder, wann und wo genau sie geboren ist, noch weiß ich, wer ihre Eltern waren.
Das ärgert mich schon sehr, denn Maria Hansen gehört zu meiner fünften Vorfahrengeneration. Sie ist meine Ur-Ur-Uroma. Wenn eine Ahnenreihe bereits an da endet, ist das für mich gefühlt (zu) früh. Dazu kommt noch, dass alle ihre Kinder (zumindest die drei, von denen ich weiß) alle unehelich geboren sind. Die väterliche Linie ihrer Kinder fehlt komplett. Der gesamte Familienzweig ‚Hansen‘ ist somit äußerst dünn. Sowas lasse ich natürlich ungern auf mir sitzen. Immerhin entgeht mir da einiges an such- und findbaren Vorfahren.
Von Neuenhagen nach Köln
Aber befassen wir uns lieber mal damit, was ich bisher über sie herausgefunden habe. Sie soll um 1837 in Neuenhagen geboren sein. Welches von den vielen bei Wikipedia aufgeführten Gemeinden bzw. Ortsteilen mit Namen Neuenhagen gemeint ist, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Auch das niederländische Nieuwenhagen ist nicht ausgeschlossen. In den 1850er Jahren wird sie vermutlich nach Köln gekommen sein um dort als Dienstmagd zu arbeiten. In den nachfolgenden Jahren bekam sie mindestens drei außereheliche Kinder bevor sie irgendwann nach 1892 in Köln verstarb.
Geburt der Kinder
1860 wohnte sie am Thurnmarkt 37. Dort wurde ihr erstes Kind, Friedrich Wilhelm Hansen geboren. Als Zeuge in der Geburtsurkunde wurde u.a. ein Jacob Villers, Portier aus Köln, genannt.
1867 wurde das zweite Kind, Katharina am Frankenthurm 23 geboren. Vater unbekannt. Zeuge in der Geburtsurkunde war wieder ein Jacob Villers aus Köln (ein Schelm, wer Böses dabei denkt).
1869 kam eine Tochter mit Namen Maria am Frankenthurm 23 zur Welt. Sie verstarb nur 3 Monate später, im Februar 1870.
Die Herausforderung
Die Herausforderung in Bezug auf Maria Hansen besteht für mich darin, ihre Sterbeurkunde zu finden. In der Hoffnung, darin die fehlenden Angaben zu ihrem genauen Geburtsort, -datum sowie ihren Eltern zu finden.
Die digitale Quellenlage zu Köln ist gar nicht so schlecht. Ich habe bisher alle Informationen zu Maria Hansen online bezogen, ohne vor Ort im Erzbistumsarchiv oder im Landesarchiv Duisburg zu recherchieren.
Quellen zu Köln
Das digitale historische Archiv Köln hat sämtliche Zivilstandsregister und Zweitschriften der Personenstandsregister online zur Verfügung gestellt. Ein Namendindex ist nicht für jeden Jahrgang vorhanden, aber auch hier gibt es Abhilfe:
Der Verein für Computergenealogie hat in einem Projekt mit Freiwilligen die Sterberegister 1876-1938 des Standesamts Köln (auch Köln I, Mitte oder Stadt) alphabetisch indizieren lassen und damit durchsuchbar gemacht.
Auch die Adressbücher für Köln sind mit wenigen Lücken in den Jahrgängen über die Seite des Vereins für Computergenealogie einsehbar.
Maria Hansen habe ich bisher nicht darin gefunden, weder in den Adressbüchern noch in den indizierten Sterberegistern von Köln I. Vermutlich wird sie später in einem der anderen Stadtteile von Köln gelebt haben. Oder sie ist irgendwo im Krankenhaus verstorben. Bisher fehlt mir leider die Zeit, mich durch jede einzelne Sterbeurkunde aus den anderen Kölner Stadtteilen zu wühlen. Das sind nämlich so einige.
In den Adressbüchern taucht sie leider auch nicht auf. Vermutlich weil sie als Dienstmagd in einem Kölner Haushalt gelebt hat. In der Heiratsurkunde ihrer Tochter (1892) ist sie sogar als „Beschließerin“ bezeichnet. Das war schon was zu der Zeit, da hat sie von der einstigen Dienstmagd bzw. Köchin eine ganz schöne Karriere hingelegt.
Interessant ist außerdem, dass dieser Jacob Villers, der Zeuge in den Geburtsurkunden der ersten beiden Kinder von Maria Hansen immer die gleiche Anschrift hat, wie Maria Hansen in den Geburtsjahren ihrer Kinder. Vielleicht war sie sogar in seinem Haushalt als Dienstmagd angestellt? An eine Mögliche Vaterschaft denke ich hier jetzt mal nicht….
Vielleicht werde ich mich eines Tages wirklich durch jede einzelne Sterbeurkunde wühlen. In einem langen Winter, abends auf dem Sofa. Oder ich begebe mich doch mal in die Archive in Köln bzw. Duisburg, um vor Ort zu recherchieren.